TATTOO LINES
nicht
mein
Vater
Traditionell dürfen Seeleute Tätowierungen tragen, da es lange Zeit üblich war, dass sich Seeleute tätowieren ließen, um ihre Abenteuer und Erfahrungen auf See zu dokumentieren. Seemannstattoos haben oft eine symbolische Bedeutung und werden mit maritimen Motiven wie Ankern, Schiffsrudern, Walen, Segeln und nautischen Sternen verziert. Soweit die Theorie. Onkel Robert fuhr zur See, hatte aber keine selbst Tätowierung. Von maritimen Motiven sprach er selten, eigentlich ging es immer nur um Anita, Erika und Monika – alle nackt.
Kunstproduktionsmaschine
100 days – 100 masterpieces
Kunstwerke am laufenden Band. Ein bis zwei Bilder am Abend nach der Arbeit. Das Wochenende gehört der Familie.
art production machine
the „new german leichtigkeit“
Dann begegnet er Nogor. Norgor ist ein Listentyp. Alles muss gelistet werden, auch die Kunst. Er drängt Donnerfänger ein Kunstrezeptebuch zu schreiben. Donnerfänger beginnt zu schreiben und befolgt anschließend seine selbstverfassten Kunstrezepte akribisch.
„Auf der Arbeit schaue ich sowieso den ganzen Tag Youtube und Farben hatte ich auch noch. Warum nicht die Sachen kombinieren?“
Nicht von dieser welt
Die menschliche Seite
der politischen Elite
aus der Perspektive einer
Künstlichen Intelligenz.
_aha
ai-human-artmachine
based in cologne, nrw.
Der wiedergefundene Humor des Bundeskanzlers, geheime Wünsche eines Finanzministers, eine klare Ansage aus dem auswertigen Amt und ein vergessenes Relikt aus einer längst vergangenen Legislatur.
PETE
Walking on a Dream
Empire of the Sun
Pete war einer der begnadesten Skater
im Paris der frühen 00er Jahre.
Mit 26 wurde bei ihm Asperger Authismus
diagnistiziert, kurz vor seinem Tod.
Er war einfach nicht kaputt zu
kriegen, hab ihm 1000 mal ins
Gesicht geschlagen. – Der
Brillo-Asi. Hat sein Apollo-Abo
wohl voll ausgeschöpft.
Pete Le Mans oder auch ParisPete war eigentlich gar kein Skater. Er hörte die beknacktesten Songs, trug GreysBigFours, müffelte konkret nach Oma-Chanel und hat dafür auch schwer in die Fresse bekommen. Eigentlich hat an ihm nichts Sinn gemacht. Nicht mal sein Name. Und jetzt isser nicht mehr. Was soll das. Ich hab ihn nie verstanden, diesen Penner.
Richtig behindert war der wohl
nicht. Aspi oder so. Hab mal
recherchiert, dann ist man so
ein Zahlengenie. Hat er aber nie
gezeigt, dieser Rainman.
Der Auftrag Part II
Kannst du Sichtschutz? German Sichtschutz?
Donnerfänger ist dabei. „The Stall“ hat ein Problem mit einem Loch. Karl Otto ist lediglich spezialisiert auf Löcher im Eimer. Jetzt wird das ganz große Besteck ausgepackt. Nicht kleckern, nein klotzen ist angesagt – aber diskret, nachhaltig, umweltgerecht.
In zwei Punkten wurde die Arbeit inzwischen offen kritisiert. Einige Kritiker sprachen sogar von einer Fälschung. Die Punkte im Einzelnen:
1. Warum tragen die Kühlschrank-Ninjas ihren Fisch so elegant unter dem Arm?
Aus der Pressemitteilung:
Jahrelanges Training. Es gehört zu ihrem geheimen Trainingsprogramm. Sie üben, sich schnell und lautlos zu bewegen, ohne dass der Fisch etwas merkt. Der flinke Fisch symbolisiert den Endgegner, den sie im Einsatz isolieren und zurückbringen müssen, ohne dass er flieht oder Alarm schlägt. Dies ist eine der Schlüsselfähigkeiten der mitteleuropäischen Kühlschrank-Ninjas.
2. Warum die orangen Trainingsanzüge? Die Trainingsanzüge könnten in einer realen Situation als zu auffällig empfunden werden.
Ggf. künstlerische Freiheit. Wir wissen es nicht. Ein Gerücht lautet: Sie sind eigentlich nur für leichtes Training und Fachtagungen gedacht, im abgebildeten Fall blieb einfach nicht mehr genug Zeit, den Einsatz angemessen vorzubereiten.
verstecken
du hast mich hinter deinem kühlschrank versteckt und wir wissen das
Der Titel „Du hast mich hinter deinem Kühlschrank versteckt und wir wissen das.“ ist intellektuell schwer greifbar. Der Untertitel „Was für krankes Zeugs findet in deiner Küche statt?“ verrät schon mehr.
Ein enger Freund des Künstlers: „Ich habe keine Ahnung, warum ich ausgewählt wurde, aber hier ist die Wahrheit. Als ich hinter dem Kühlschrank versteckt wurde, dachte ich, ich wäre allein. Ich habe mich geirrt. Sie trainieren im Dunkeln, wie sie sich an Kühlschränke schleichen, um ihre Missionen zu erfüllen. Die Kühlschrank-Ninjas passen sich mit ihren Körpern den engen Räumen an und bewegen sich, ohne aufzufallen“.
Ein Vatertagsgedicht
Das H&M-Trauma
„Stehe vor der Kasse, Vater weg!“
Vater, du hast das bestgepflegte Portemanier der Stadt, kein Zweifel
Du bist der Held unseres Herzen, unser Vater, unser Supermann
Du bist der Meister des Verschwindens, dein Timing ist legendär
Du bist der Beste, wenn du nicht ständig verschwunden wärst
Wir lieben dich trotzdem
Ohne dich wäre unser Leben eine langweilige Bohnensuppe
Diese Bezahlsituation, dem ein Kommunikations- und Generationenkonflikt zu Grunde liegt, wird auch „H&M-Trauma“ genannt. Es beschreibt die Erfahrung, bei der Teenager sich in einer Bezahl-Situation befinden und ihr Vater plötzlich nicht mehr auffindbar ist, um die Rechnung seiner jungen Modejunkies zu zahlen. Aus Sicht der betroffenen konsumorientierten jungen H&M-Zielgruppe wird diese Situation auch gerne als „Parental Neglect-Effect“ ausgelegt, mit nur geringen Chancen vor Gericht.
Bein zum Mitnehmen gesucht
Die mitreisenden jungen Männer der Fahrgeschäfte werden gerne auch als „Beine zum Mitfahren“ bezeichnet. Hintergrund sind die überdurchschnittlichen oft auftretenden Arbeitsunfälle in dieser Berufsgruppe. Der eine oder andern Fuß oder gar ganze Beine werden beim Ein- und Ausparken von Gondeln und Scootern verloren. Mittlerweile ist der Begriff „Bein zum Mitnehmen gesucht“ Gemeingut geworden und findet auch in wissenschaftlichen Arbeiten statt.
K00: Merkwürdigkeiten
„Die Geschichte, die ich euch diesmal erzählen werde, ist höchst merkwürdig. Erstens ist sie merkwürdig, weil sie merkwürdig ist. Und zweitens ist sie wirklich passiert.“ „Ich holte mir sofort eine Schere, schnitt die Notiz aus und legte sie in das Kästchen für Merkwürdigkeiten. Später holte ich den Zeitungsausschnitt wieder hervor und schrieb danach die Geschichte von ‚Pünktchen und Anton‘.“ Pünktchen und Anton Erich Kästner Junge Literathek Philips Hörspiel Kassette MC (ebay EUR 6,80 gebraucht)
Und manchmal öffne ich mein Kästchen einen kleinen Spalt und heraus purzeln bunte Bilder.
05/2022; Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K01: Helden, Rente, Pappe auf.
„Wenn Superhelden nicht an ihre Altersvorsorge denken.“ 02/2022; 7 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K02: Second Banana*
„Die eine fast berühmte zweite Geige aus dem Husumer Familienzirkus.“ 2022, 5 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm, (*“Two famous rock-and-roll second bananas“ Garfunkel and Oates)
K04: Die Badezimmertür bleibt zu.
Da, wo Sachen passieren, die privat bleiben sollten.“ 02/2022; 5 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K05: Wattenmeer
Dinge passieren. 04/2022 ; 3 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K06: Winter in Köln ist besser.
Gibt kein richtiges Klo, Sonne brennt und schwimmen will ich auch nicht. Im Sommer muss man an den Rheinstrand oder auf die Poller Wiesen und immer gute Laune mitbringen. Gegrillt wird auch. 01/2022 ; 3 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K07: Mariage de Porcelaine
Szenen einer Ehe. Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K08: Warum bin ich so schön?
Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
K09: City.
Auf den Bildern sieht Köln immer schöner aus als in echt. In Berlin ist es genau umgekehrt. 01/2022; 5 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm /150x150cm
Fahre nächste Woche ins Emsland. Dann nehme ich mal besser ein paar Grüntöne mit. Grasgrün, Baumgrün, Flussgrün, Dächergrün und Autogrün. Die richtigen Farben lasse ich lieber in Berlin. Die werden da nur geklaut.
Vielleicht sollte ich auch an etwas grau für den Himmel denken.
Keine Kollektion:
Gestohlen und erwischt: Wenn Gilmor Girls noch laufen würde, hätte ich gar keine Zeit gehabt bei Pinterest zu klauen. Und dann kam noch Covid.
Wie groß ist groß? Sind 16 Meter Leinwand viel? Muss man extra Farben kaufen, oder reichen die Fingerfarben der Tochter? Und wie starten? Einfach mal bei Pinterest merkwürdige Bilder nachmalen. 2022, 7 Arbeiten, Acryl auf Leinwand, 150cm x 70cm
Liegt ja nur zu Hause rum. Könnte auch weg.
Leider teuer.
Krickel Krakel.
„Mutter wird nie verstehen, dass auch ein 64bit Prozessor wohlige Wärme ausstrahlt und das Potenzial eines Gesprächspartner auf Augenhöhe inne hat.“
„Freundinnen müsste man sein, dann könnte man über alles reden, über jeden geheimen Traum.“
Funny van Dannen
les filles de la belle société de Paris
Sie nannten sich l’avant-garde conservatrice. Sie trugen die neuesten Applephones stilecht mit einem Hauch COCO MADEMOISELLE. In Kürze bekämen sie ihre erste rosa Perlenkette.
Chloé und Océane waren schlichweg angewidert vom Paris ihrer Mütter und Väter.
Auf der Île de Ré,
einer malerischen Insel im Atlantik,
will Madame Moreau
einen Neuanfang wagen.
Dabei trifft sie auf ihre sächsische Jugendliebe Jennifer.
Diese Holländer
Die holländischen Meister arbeiteten Ton in Ton die Persönlichkeit ihrer Modelle aus der Leinwand. Man sagt, ihre Werke strahlten von innen.
Bereits seit dreieinhalb Monaten arbeiten die Zwillinge an gezielten Hirnzellenexplosionen im Kopf des jeweils anderen.
Sie hassten sich wirklich. Bereits vor ihrer Geburt trugen sie ihre Konflikte gerne auch mal mit roher Gewalt aus. Wenn latenter Psychoterror nicht mehr ausreichte, oder eine Pattsituation zu befürchten war, endeten ihre „Debatten“ meist im Beisein der örtlichen Gendarmerie. Vor knapp 4 Monaten erfuhren sie erstmals von der Möglichkeit einer zielgerichteten Gedankenexplosion und waren sofort offen für diese Technik. Magret und Lada wohnen seit ihrer Kindheit zusammen im elterlichen Haus nahe Bordeaux.
Uns bleibt
immer Paris
Non, rien de rien
Non, je ne regrette rien
Ni le bien qu’on m’a fait
Ni le mal
Tout ça m’est bien égal
Die drei Brüder
Sie waren sich nicht mal ähnlich. Dennoch bestand ihre Mutter auf gleiche Kleidung. Hannelore Gurden-Bröker hatte sich immer schon eineiige Zwillinge gewünscht. Dass es Drillinge wurden empfand sie als Segen. Und so mussten der introvertierte Konstantin, der gutherzige Valentin und der blonde Frederik in der Grundschulzeit täglich ihre karrierten Latzhosen tragen.
Herr Berger
Wenn er es genau nehmen würde, und Herr Berger nahm alles sehr genau, wäre es schon zu kalt für einen Altweibersommer im Emsland. Aber die Sonne brachte einen goldenen Schimmer auf sein wahres ich und er ließ es dann einfach zu. Dennoch erschrak er jedes Jahr aufs Neue, wenn seine Transformation einsetzte. Was sollte er machen? Die Kartoffelernte brach an und ohne Schutz wollte er dem Boden nicht die Knollen entreißen. Manchmal nahm er sich noch bis Sankt Martin frei. Spätestens aber am 1. Advent fuhr er mit einem Eilzug zurück nach Schwabing, wo er bis zum nächsten Altweibersommer sein Tagwerk als Senior Software Entwickler verbrachte.
Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
gib sie wieder her!
Sonst wird dich der Jäger holen,
mit dem Schießgewehr.
Seine große, lange Flinte
schießt auf dich den Schrot,
dass dich färbt die rote Tinte
und dann bist du tot.
Liebes Füchslein, lass dir raten,
sei doch nur kein Dieb;
nimm, du brauchst nicht Gänsebraten,
mit der Maus vorlieb.
Aktiviere Superpower
Mit ein wenig Motivation wäre Ulrike in einer Stunde an der Nordsee – mit Strand und Meer. Doch in ihrer Kindheit fuhren ihre Eltern lieber ins Sauerland. Im Sommer zum Wandern und im Winter zum Wandern mit anderem Wetter und ohne Blätter an den Bäumen. 17 Jahre lang. Nach ihrem Abitur verließ sie die Mittelstadt, um in Osnabrück auf Lehramt zu studieren. Fast wöchentlich bekam sie nun Postkarten von Mutter. Manchmal unterschrieb auch Papa. Mauritius, Mallorca, Algave, Rom, Nizza, und mindestens 3 Mal im Jahr kam eine Karte von Norderney.
Heute macht Ulrike mit ihrem Mann Hans-Peter und ihrer kleinen Tochter Anna-Lena Urlaub am Biggesee oder in Attendorn oder Braunlage oder im Möhnetal. Jedes Mal an einem anderen Ort.
Da mußte ich ihm zustimmen, Walter war wohl der lausigste Handwerker im ganzen Dorf.
“Gib ihm doch deine” meinte meine Frau, “du bist langsam zu alt für die ganze Raserei und in der Nacht kannst du auch nicht mehr so gut sehen.”
Walter nahm meinen Schlüssel mit dem Sternenanhänger und flog direkt in den Nachthimmel Richtung Mond. Von ferne meinte ich noch ein kurzes Winken gesehen zu haben. Ich habe allerdings nie daran geglaubt, dass er zum Mond fliegen würde. Walter war mehr der Mars-Typ.